Traunsteiner Ringer im Wettkampfrausch

Traunsteiner Ringer im Wettkampfrausch
Kottern mit einem hohen 37:10 von der Matte gefegt – Nachwuchs schlägt Burghausen

Aufatmen beim TV Traunstein: Nach der vermeidbaren Saisonniederlage gegen die Reserve vom SC Anger konnte man am 2. Kampftag den TSV Kottern mit einem hohen 37:10 in Grenzen halten und sicherte sich in der Tabelle mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis einen mittleren Tabellenplatz. Mit ausschlaggebend war, dass Kotterns Schwergewichtler Stepan David verhindert war, was allerdings für Traunsteins „schweren Jungen“ ebenso Laszlo Egervari galt. Entscheidend war aber letztlich der unbedingte Siegeswille der Traunsteiner, die verbissen mit teils mutig-spektakulären Aktionen um jeden Punkt kämpften und sich mit zunehmendem Wettkampfabend in einen wahren Wettkampfrausch steigerten. Und so konnten die Traunsteiner von 14 Mattenduellen 11 für sich entscheiden.  „Insgesamt hat die Mannschaft einen sehr ansprechenden kämpferischen Ansatz gezeigt. Ich bin mit den Leistungen sehr zufrieden. Auch dass unsere Vorgaben auf der Matte gut umgesetzt wurden“ sagte TVT-Coach Petar Stefanov, der mit Stefan Pribil am Mattenrand für die richtigen Kommandos sorgte. Besonders erwähnenswert: Das mannschaftsdienliche „abkochen“ von vier Kilogramm von Daniel Flemmer, um taktische Umstellungen in den unteren Gewichtsklassen zu ermöglichen. „Daniels Engagement verdient besonderes Lob“ betonte Stefanov. 

Die Kämpfe im Einzelnen:

1.Durchgang:

57 kg (Freistil): Milan Nyiri wollte seine Saisonauftaktniederlagen am vergangenen Samstag wettmachen. Sein Kontrahent Fawad Masjidi erwies sich aber als technisch versierter Gegner, der dem Ungarn in Traunsteins Diensten alles abverlangte. Teilweise lies Nyiri sein Können aufblitzen, am Ende stand nach einigen 2er Wertungen auf beiden Seiten ein glücklicher 13:12 Sieg für den TVT-Ringer angeschrieben.1:0

130 kg (F): Für den beruflich verhinderten Ungarn Laszlo Egervari und erkrankten „Ersatz-Schwergewichtler“ Christian Pribil musste Kevin Daiker in das Schwergewicht aufrücken. Ein Schulterschwung nach wenigen Sekunden beendeten den Kampf gegen Dominik Hauber, der sich verletzungsbedingt nicht dem Kampf stellte. 5:0

61 kg (Griechisch-römisch): David Dik musste anerkennen, dass es gegen körperlich starke und versierte Gegner wie den Allgäuer Jonah Müller sehr schwer zu gewinnen ist. Noch in der ersten Kampfminute war nach einer Schleuder Schluss, der Gästeringer siegte auf Schulter. 5:4

98 kg (G): Nach langer Mattenabstinenz sprang Serafym Hrymaliuk ein und zeigte, dass er seit dem letzten Einsatz nichts von seinem Können verlernt hat. Im Standkampf zeigte er sich gegen Jens Wörmann dominant, im Boden presste er die Brust des Kontrahenten ordentlich zusammen und dann folgte eine Serie von Durchdrehern. Der ungefährdete 11:0 Punktsieg brachte drei weitere Mannschaftspunkte. 8:4
66 kg (F): Eine Augenweide war der Kampf zwischen Manuel Kuliev und seinem Kontrahenten Sahil Ibrahimi, der ihm gleich zu Beginn mit einigen schnellen Aktionen am Bein und Überstürzern die Schneid abkaufen wollte. Der Gästeringer baute konditionell ab, Kuliev hielt das Tempo hoch und konnte sich nach und nach entscheidend durchsetzen. Sage und Schreibe 20:17 stand es am Ende beim viel umjubelten Schultersieg des Ex-Trostbergers, der sich offensichtlich pudelwohl im Traunsteiner Mannschaftsgefüge fühlt. 12:4

86 kg (F): Luca Zeiser präsentierte sich von Beginn an als Chef auf der Matte. Und so sorgten spektakuläre Beinangriffe und Überstürzer im Boden schon nach gut zwei Minuten für den 16:0 Endstand gegen den chancenlosen Nico Wörmann. 16:4

75 kg (G): Andreas Rasumny zeigte sich gegen Matthias Becker hochkonzentriert, musste aber nach einer zuletzt angeordneten Bodenlage doch eine 2:6 Punktniederlage einstecken – es wäre mehr drin gewesen. 16:6
Der 16:6 Zwischenstand war so ganz nach dem Geschmack der Traunsteiner Fans und war schon die halbe Miete für den Gesamtsieg, der im 2. Durchgang perfekt gemacht wurde.

2.Durchgang:

57 kg (G): Nyiri tat sich im klassischen Stil erneut gegen Masjidi leichter und beherrschte diesen nach einer Reihe von Bilderbuchkopfzügen ohne entscheidenden Schultersieg klar. Nach gut vier Minuten effektive Kampfzeit war mit technischer Überlegenheit (15 Punkte Differenz) beim 20:5 Schluss. 20:6

130 kg (G): Hrymaliuk legte den verletzten Hauber mit der ersten Aktion aufs Blatt. 24:6

61 kg (F): Daniel Flemmer „kochte“ vor dem Kampf ordentlich ab und stellte sich mit leichtem Trainingsrückstand mannschaftsdienlich auf die Matte, den er aber schnell vergessen lies. Bei seiner ersten Oberarmsouplesse – fast schon ein historischer Griff aufgrund seines seltenen Einsatzes – konnte sich Kontrahent Zubair Ibrahimi noch retten, mit der Zweiten – auf Zuruf von Coach Stefanov – legte Flemmer seinen Kontrahenten auf’s Blatt. 28:6
98 kg (F):  Kevin Daiker zeigte sich im Standkampf als sichere Bank und lies seinem Kontrahenten wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Den knappen 5:4 Erfolg sicherte er sich trotz einer gefährlichen Lage in den letzten Kampfsekunden. 29:6.

66 kg (G): Justin Flemmer’s Blick beim Gang auf die Matte verhieß nichts Gutes für seinen Kontrahenten Linus Finkenzeller. Die Zielstrebigkeit und sein erkennbarer Siegeswillen äußerte sich gleich in zwei erfolgreichen Kopfrollen ehe er mit zwei spektakulären Hebern den Sack zumachte und mit 15:0 Punkten unter dem Jubel der Traunsteiner Fans von der Matte ging. 33.6
86 kg (G): In Punkto Entschlossenheit stand ihm Andreas Dik nichts nach. Sein Kontrahent Milad Sharify wurde nach erstem kurzem Abtasten mit einem Wurf mit hoher Amplitude (5-Punkte Wertung) ordentlich durch die Luft gewirbelt. Mit einem verkehrten Kopfzug legte ihn Dik nach einer knappen Kampfminute auf die Schultern – seine Anspannung und seine Entschlossenheit lösten sich erst nachdem er den Weg von der Matte antrat. 37:6

75 kg (F): Saber Mansuri hatte mit dem früheren bayerischen Kaderringer Robert Schneider seine liebe Not und musste sich mit technischer Überlegenheit für den Allgäuer noch in der 1. Runde zum Endstand von 37:10 geschlagen geben.

Betreuer Petar Stefanov/ Stefan Pribil

Kampfrichter: Niko Straub (Freising)

Zuschauer:100

Das Betreuerduo Stefanov und Pribil hofft auf eine Fortsetzung des erfolgreichen Kampfabends. Gelegenheit gibt es in der Landesliga für die Männer am kommenden Samstag beim Auswärtskampf beim ESV München, während die Nachwuchsringer zum favorisierten TSV Berchtesgaden müssen. „Wir wollen eine Fortsetzung der guten Leistungen und der erfreulichen Ergebnisse.“

Schüler schlagen Burghausen

Eine ansprechende Leistung zeigten die Nachwuchsringer in der Grenzlandliga und besiegten die Nachwuchsringer des Deutschen Meisters Wacker Burghausen mit 22:16 und holten damit ihren ersten Saisonsieg. In die Siegerliste wurden nach zehn Kämpfen von denen aber nur sieben auf der Matte ausgetragen wurde, Viktor Nosko (29 kg, F), Kevin Rube (32, F), Philip Temenev (42, F), Rabie Almaaloul (57, G), Denzel Kirchmayer (67 kg, F), Massa Langmann (85 kg, G).

Ergebnisse

Grenzlandliga :

Landesliga Süd:

Tabelle

Grenzlandliga :

Landesliga Süd: