An der AKG-Turnhalle wird mit Hochdruck gearbeitet
11-Millionen-Bau soll im September kommenden Jahres fertig sein – Landrat Siegfried Walch: Ein Aushängeschild für die Bildungs- und Sportregion
Traunstein (awi). Neben der „sichtbaren“ Langfrist-Baustelle Kulturforum Klosterkirche gibt es in der Großen Kreisstadt ja einige weitere kommunale Großbaustellen. Eine davon, von der Öffentlichkeit aufgrund seiner baulichen Konstellation weniger registriert, ist die Turnhalle am Annette-Kolb-Gymnasium an der Güterhallenstraße, die aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ja nicht wie ein großer Hallenbau in die Höhe ragt, sondern ihre verborgenen Schätze eher in der Tiefe hat. Jahrelange Bemühungen –insbesondere der Schulfamilie des AKG, verbunden mit einer letztlich erfolgreichen Unterschriftenliste – und ein konstruktives Zusammenwirken von Landkreis und Stadt Traunstein sowie dem Turnverein Traunstein haben das Projekt nach Jahren der Forderung, Diskussion und gemeinsamen Planung auf denWeg gebracht, nachdem sowohl der Kreistag, der Traunsteiner Stadtrat und die Mitgliederversammlung des Vereins ein „Ja“ zu dem Gemeinschaftsprojekt fanden.
Lange wurde geplant in den vergangenen fünf Jahren, wobei sich – nicht zuletzt durch diverse Sonderwünsche der Beteiligtenund hier insbesondere des Turnverein Traunsteins, aber auch durch deutlichanziehende Baukosten – die Kosten von gut sieben Millionen Euro auf 11,3 Millionen Euro erhöhten. Der Traunsteiner Stadtrat wie auch der Kreistagwinkten das Projekt nach vielen Beratungen und teilweise kontroversen Sitzungenmit mutigen Entscheidungen durch.
Anlaufschwierigkeiten
Der 2016 begonnene Bau kam 2017 aber abrupt ins Stocken: Im Frühjahr 2017 sorgte der kontaminierte Boden für eine Verzögerung von fast neun Monaten und nicht einkalkulierte Kosten von rund einer Million Euro für die Entsorgung des Aushubs.
Ohne die Problematik des kontaminierten Bodens wäre man zeitlich und vom Kostenrahmen her im Plan, wie Heinrich Haunderdinger, stellvertretender Sachgebietsleiter Hochbau im Landratsamt Traunstein im Rahmen einer Begehung in der vergangenen Woche betonte. Der Estrich ist fertiggestellt und muss nun ausheizen. Elektriker und der Sportgerätebau sind in der Halle am Arbeiten, daneben werden restliche Baumeisterarbeiten an dem Gebäude erledigt, das – mit einem Aufzugbarrierefrei zugänglich – als Dreifachturnhalle konzipiert ist. „Der Anbau für die Ringer und Judoka wirkt dabei wie die vierte Halle an dem Bau“ betont Haunerdinger.
Landrat Siegfried Walch legt verständlicherweise den Fokus insbesondere auf die Schüler und Schulen für die der Landkreis die Trägerschaft besitzt: „Mit der AKG-Turnhalle schaffen wir ein weiteres Aushängeschild für unsere Bildungs- und Sportregion. Schüler und Sportler können sich hier ab September über ideale Bedingungen freuen. Wir wollen den jungen Menschen in unserem Landkreis beste Bildungs- und Entwicklungschancen ermöglichen. Deshalb investieren wir so viel wie noch nie in unsere Schulen.“
Oberbürgermeister Kegel: Halle ein (schul-) sportlicher Meilenstein
Auch die Stadt Traunstein verspricht sich viel von der neuen Halle, die für sportliche und außersportliche Veranstaltungengleichermaßen zur Verfügung steht. Nicht umsonst hat man auf städtische Kosten Tribünen vorgesehen, wodurch die Halle eine Kapazität von 500 Plätzen hat und als Versammlungsstätte genutzt werden kann. Nötige Parkplätze für die Halle stehen in begrenztem Maße rund um den Bau zur Verfügung und müssen auf einem städtischen Grundstück nahe der Halle auf dem Bahnhofsgelände geschaffen werden. Oberbürgermeister Christian Kegel sieht den Neubau als Gewinn für die Stadt: „Ich freue mich auf die Fertigstellung der neuen AKG-Halle. Wie bei vielen anderen Bauwerken auch sieht man zwar nicht täglich den äußeren Fortschritt,dafür passiert im Inneren umso mehr. Die Fertigstellung im Herbst kommenden Jahres wird ganz bestimmt ein (schul-) sportlicher Meilenstein in unserer Stadt. Die erheblichen finanziellen Mittel, die die Stadt hier beisteuert,werden sich bestimmt auszahlen, für die Schüler des AKG genauso wie für den TV Traunstein und die Stadt.“
Zufriedenheit auch beim Turnverein Traunstein,der sich an dem Bau finanziell mit dem Verkaufserlös der Grundstücke der beiden früheren vereinseigenen Turnhallen eingebracht hat und sich dafür ein 30-jähriges Nutzungsrecht gesichert hat. Erst vor zwei Wochen hat eine Baustellenbesichtigung stattgefunden, an der Mitarbeiter des Landratsamtes, die Leitung des Annette-Kolb-Gymnasiums und Vertreter des Turnvereins teilgenommen haben. Dort wurde der Bau und der entsprechende Baufortschritt sehr positiv aufgenommen. „Daneben freut mich, dass sich eine richtige Kameradschaft zwischen dem AKG und dem TVT entwickelt“ wie Otto Baur, Erster Vorstand des TVT, betonte. Diese wünsche er sich von der Führungsebene bis „hinunter in alle Ebenen“. Synergien gäbe es beispielsweise auch bei den Sportgeräten, wo man sich mit bestehenden und noch zu beschaffenden Geräten gegenseitig aushelfen wolle.
Text und Bilder: Andreas Wittenzellner