Die Tür zum Aufstieg aufgestoßen

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Die Tür zum Aufstieg aufgestoßen
TVT-Ringer gewinnen knapp gegen
Nürnberg – Matchwinner Georg Rasumny – Rückkampf am Samstag bereits um 18.30 Uhr

Die Ringer des TV Traunstein haben die Tür zum Aufstieg ein ganzes Stück weit aufgestoßen und kehren nach dem 18:16 gegen den SC 04 Nürnberg mit einem zwei Punkte Vorsprung und einer Menge Selbstvertrauen zurück. Lange sah es allerdings nach einem deutlichen Sieg für die Franken aus, ehe die TVT-Athleten mit einem Kraftakt in den zweiten fünf Mattenduellen das Gesamtergebnis noch deutlich drehten. Matchwinner war dabei in einer geschlossen guten Mannschaftsleistung Georg Rasumny – und das nach einer halbjährigen verletzungsbedingter Wettkampfpause mit einem nicht unbedingt erwarteten Sieg mit maximaler Punktausbeute.

Für beide Mannschaften war es nicht ganz einfach, sich auf die Gewichtsklassen der Wunschliga einzustellen. Kamen doch einerseits die beiden Gewichtsklassen 71 kg und 80 kg mit dazu. Andererseits begrenzte die Ausländerbeschränkung mit der Starterlaubnis von maximal zwei Ringern mit ausländischer Nationalität Variationsmöglichkeiten, die aber die Gastgeber vielleicht etwas mehr forderte als den TVT. Die Traunsteiner Ringer hatten indes mit der Umstellung auf die vorliegende kleine Matte zu kämpfen – sind die TVT-Athleten doch eine deutlich größere Unterlage gewohnt. Die Cleverness der Ringer lies die Umstellung stell vergessen.

Die Kämpfe im Einzelnen:

57 kg (Freistil): Abobaker Wazir bekam mit dem körperlich starken Elias Kunz einen Ringer vorgesetzt mit dem er nicht zurecht kam. Den Beinangriffen des Nürnbergers setzte er Kippen entgegen, die ihn teilweise aber selbst in Gefahr brachten. Im aktionsreichen und spannenden Kampf unterlag er mit 18:22, die 0:2 Mannschaftspunkte bedeuteten.
130 kg (Griechisch-römisch): Laszlo Egervari bekam den erfahrenen Nikolay Isaev vorgesetzt, der nicht nur am Gewichtsnachteil von gut 25 Kilogramm scheiterte. Egervari nutzte nach zwei Minuten Kampfzeit die erste echte Chance hob den Nürnberger aus und legte ihn glatt auf die Schultern. 4:2
61 kg (G): Manuel Kuliev fand im ungeliebten klassischen Stil kein Mittel gegen den Nürnberger Jakub Sedlak, der ihm im ungewohnten klassischen Stil einen Punkt nach dem andern abnahm und am Ende verdient mit 14:1 gewann. 4:5
98 kg (F): Kevin Daiker machte seine Sache gut gegen den deutlich favorisierten Nürnberger Artur Shogenov, dessen Klasse und Routine aber reichte bevor die Kräfte schwanden. Daiker hielt gut dagegen, musste aber eine 0:12 Punkte Niederlage einstecken, die dennoch im Rahmen der Erwartungen lag. 4:8
66 kg (F): Die Felle davonschwimmen sahen die Traunsteiner und ihre mitgereisten Fans aber bei der deutlichen Niederlage von Andreas Rasumny gegen den erfahrenen Ex-Oberligaringer André Bordihn, der trotz abbauender Kondition in der zweiten Runde einen Sieg mit technischer Überlegenheit feiern konnte. 4:12 stand es zur Pause, nur ein TVT-Athlet ging siegreich von der Matte, bei vier Nürnbergern.
86 kg (G): Andreas Dik ging mit der üblichen Entschlossenheit gegen Hamed Letaief zu Werke und lies sich weder von dessen 10-prozentigen Gewichtsvorteil noch von dessen defensiver Ringweise aufhalten. Dik‘s 9:0 Punktsieg war nie in Gefahr und zugleich der Auftakt zur Aufholjagd des TVT. 7:12
71 kg (G): Diese wurde aber von Justin Flemmer gebremst, nachdem sich Flemmer vom deutlich schwereren etatmäßigen Weltergewichtler des SC, George Udesiani bei dem Versuch einer Oberarmsoublesse abfangen lies und zum Entsetzen von Couch Christian Pribil geschultert wurde. 7:16 Es sollte der letzte Punkt der Franken sein – denn ab dann gab nur noch der TVT den Ton an.
80 kg (F): Luca Zeiser war wie gewohnt Chef auf der Matte. Allerdings wehrte sich der Nürnberger Michael Welz geschickt mit einer defensiven Ringweise, die aber mehr und mehr in Passivität umschlug und von dem gewohnt sicheren Mattenleiter Mustafa Durak entsprechend geahndet wurde. Der 2:11 Punktsieg Zeisers spülte weitere 3:0 Punkte auf das Traunsteiner Konto. 10:16
75 kg (F): Ilja Vorobev machte Dampf: Leittragender war Khasan Kerimow der sich einen Angriff nach dem anderen gefallen lassen musste. Nach dreieinhalb Minuten war Schluss, der Traunsteiner legte mit 18:1 Punkten die Basis für die technische Überlegenheit. 14:16
75 kg (G): Georg Rasumny ging nach einem halben Jahr und einer hartnäckigen Verletzung erstmals wieder auf die ringermatte. Sein Kontrahent Mashi Akbari gehört mit zu den stärksten Nürnbergern, und zeigte ihm dies gleich mit zwei kraftvollen Kopfpressen. Rasumny hielt dagegen, der Nürnberger begann mit Mattenleiter Mustafa Durak eine regelwidrige Diskussion und erntete dafür eine Verwarnung. Nach einem ebenfalls regelwidrigen Griff beendete der Kampfrichtiger den Kampf trotz kräftiger Proteste der Nürnberger Betreuerbank und Fans vorzeitig mit einer Disqualifikation des Heimringers – der letzte Kampf und sein Ergebnis brachten dem TVT den 18:16 Sieg. Der Rückkampf findet am kommenden Samstag bereits um 18.30 Uhr statt.  

Betreuer (TVT): Christian und Stefan Pribil
Kampfrichter: Mustafa Durak (Freising)
Zuschauer: 130

Stimmen zum Kampf:

Hartmut Hille (Abteilungsleiter TVT): Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Sie hat sich nicht von äußeren Einflüssen ablenken lassen sondern ‚ihr Ding‘ durchgezogen. Jetzt brauchen wir eine identisch gute Leistung im Rückkampf, dann packen wir mit unseren Fans in der heimischen AKG-Halle den Aufstieg!“.
Christian Pribil (Betreuer TVT): Die Kämpfe sind fast alle so ausgegangen wie erwartet. Dennoch haben wir in den Niederlagen zu hohe Wertungen abgegeben. Das müssen wir im Rückkampf besser machen.“
Fabian Erdenkäufer (Betreuer SC04): „Das waren spannende Kämpfe. Wir freuen uns auf den Rückkampf!“.
Jens Heinz (Ligenreferent des Bayerischen Ringer-Verbandes): „Das war Spannung bis zur letzten Sekunde. Im Rückkampf wird sich zeigen wer sich durchsetzt und aufsteigt.“

Ergebnis:

1.Aufstiegskampf zur Bayernliga

SC04 Nürnberg – TV Traunstein 16:18

2.Aufstiegskampf (Rückkampf am Samstag 28.12./ vorgezogen auf 18.30 Uhr)

Bildtext:

Er machte den Sack zu: Georg Rasumny (blaues Trikot) holte den entscheidenden Sieg für den TVT.