Spannende Kämpfe trotz Heimniederlage
Tabellenführer Freising eine Nummer zu groß für engagierte Traunsteiner Ringer
„Auswärtssieg, Auswärtssieg!“ jubelten am Samstag Abend die Schlachtenbummler der SpVgg Freising in der Turnhalle am Annette-Kolb-Gymnasium. Konnten sich die Domstädter wie schon im Vorrundenkampf mit einem deutlichen 31:12 beim bis dato Zweitplatzierten TVT durchsetzen. Die etwas enttäuschend wenigen 100 Zuschauer sahen erbitterte Mattenduelle. Freisinger Überlegenheit in einer Reihe von Gewichtsklassen setzten die Schützlinge des Betreuergespanns Petar Stefanov und Christian Pribil, unterstützt von Stefan Pribil, einen enormen Kampfgeist entgegen – wollte man sich doch für die 29:13 Niederlage in der Vorrunde revanchieren. Dies gelang nicht wirklich, Stefanov zeigte sich trotzdem mit der Leistung und der Einstellung seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben gute Kämpfe gesehen!“. Dazu hatten natürlich auch die Freisinger ihren Teil beigetragen, die in Bestbesetzung angereist kamen – zwei starke ungarische Legionäre inklusive.
Das bekam zum Auftakt David Dik (57 kg, G) gegen den Ungarn Laszlo Lengyel zu spüren, dessen körperliche Überlegenheit überwiegend Punkte durch das Rausschieben von der Matte brachte. Dik fing sich spät und konnte seinerseits Punkten. Am Ende standen 5:15 Punkte auf der Leinwand. 0:3. Einen kräftezehrenden Fight hatte Christian Pribil (130 , G) gegen den voll dagegenhaltenden Wolfgang Stork vor sich. Nach sechs effektiven Kampfminuten standen vier Punkte für den Traunsteiner Schwergewichtler angeschrieben.2:3. Dann der nächste Dämpfer: Kampflose vier Punkte in Traunsteins Problemklasse 61 kg (Freistil) gingen an den jungen Lukas Pausch. 2:7. Gut hielt sich Kevin Daiker (98 kg, F) mit seiner hohen körperlichen Physis gegen den erfahrenen Damian Dudzinski, dem nicht übermäßig viel gelang, der aber dennoch deutlich mit 7:0 die Oberhand behielt und zwei Wertungspunkte mitnehmen konnte. 2:9. Daniel Flemmer (66 kg, G) hatte mit dem Ungarn Rajmund Farkas – vor drei Jahren immerhin noch Weltmeisterschaftszweiter – eine ganz schwere Nummer. Flemmer kämpfte wie gewohnt konzentriert, Farkas lies den Traunsteiner aber mit seinem Spezialgriff, der Oberarmsouplesse nicht zur Geltung kommen. Am Ende verlor Flemmer nach fast sechs Kampfminuten vorzeitig mit 0:16 (technische Überlegenheit). 2:13. Andreas Dik (86 kg, G) sollte es nun gegen den hochgewachsenen Christopher Mayer richten. Dem Volldampf des Traunsteiners hatte der Freisinger überwiegend nur defensives Ringen um Standkampf entgegen zu setzen. Dik packte beherzt zu, hob den Freisinger aus und warf ihn mit einem lehrbuchmäßigen Griff. Weniger lehrbuchmäßig war der eingehakte Fuß des Freisingers, den Mattenleiter Dieter Winter aus Penzberg übersah. So konnte sich Dik aus der gefährlichen Lage nicht mehr befreien und wurde um den verdienten Lohn gebracht. Das Traunsteiner Kraftpaket war im Anschluss beim Verlassen der Matte verständlicherweise mächtig „angefressen“. 2:17. Chef auf der Matte im Freistil Weltergewicht (75 kg) war Andreas Rasumny. Hasan Öksum hatte dem Traunsteiner wenig entgegenzusetzen. Beinangriffe, Take-downs und Bodendreher sorgten nach gut drei Minuten effektive Kampfzeit für den technisch überlegenen 17:1 Punktsieg. Vier Punkte gab es dafür auf das Traunsteiner Konto 6:17 zur Pause des aber praktisch entschiedenen Kampfes.
Die Traunsteiner steckten im 2. Kampfabschnitt nicht auf – im Gegenteil. Doch gab es mit der Knieverletzung von David Dik (57 kg) gegen Lengyel gleich eine böse Überraschung. 6:21. Pribil (130 kg, F) tat sich im freien Stil gegen den aufgerückten Dudzinski schwer und musste am Ende eine unglückliche 0:1 Punktniederlage einstecken, die durchaus als „glücklich“ bezeichnet werden konnte. 6:22. Vier Punkte oben drauf für die Gäste nachdem 61 kg (G) beim TVT erneut frei blieb. 6:26. Daiker (98 kg, G) kämpfte taktisch gut gegen den erfahrenen Freisinger Dominik Kratzer. In dem ausgeglichenen Kampf hatte Gästeringer beim ungewöhnlichen 0:1 Ergebnis knapp die Nase vorne. 6:27. Im Freistil-Leichtgewicht versuchte Justin Flemmer (66 kg, F) gegen den Ungarn Farkas sein Glück, musste aber noch in der ersten Runde die technische Überlegenheit des Gästeringers beim 0:15 anerkennen. 6:31. Andreas Dik (86 kg, F) ging mit Wut im Bauch gegen Oliver Straub auf die Matte und präsentierte sich trotz dem knappen 4:0 Punktsieg nach sechs Minuten als souveräner Sieger, der nochmals zwei Wertungspunkte brachte. 8:31. Ein Generationenkampf stand zum Abschluss im Greco-Weltergewicht (75 kg, G) an: Georg Rasumny kämpfte gegen den 26 Jahre älteren Mario Anzenberger. Der Ex-Mietrachinger überraschte Rasumny gleich mit einigen feinen Techniken. Schnell zeigte sich aber, dass der TVT-Ringer buchstäblich den längeren Atem hat. Nach gut vier Minuten war Schluss, als Rasumny seinen entkräfteten Kontrahenten in einem Konter auf die Schultern schob und dort geschickt bis zum Abpfiff des Mattenleiters festhielt. Seine vier Mannschaftspunkte waren für das Gesamtergebnis indes nur noch Kosmetik: Zu deutlich war das 12:31 für die Gäste, die schon mal den Champagner für die Meisterschaftsfeier und dem vermutlich folgenden Bayernligaaufstieg kalt stellen können. Der TVT hat durch die Niederlage den 2. Platz verloren und rangiert nun auf dem 3. Platz. „Kein Beinbruch, wir versuchen am kommenden Samstag in Sankt Wolfgang zu punkten“ betont Coach Stefanov. Dies ist allerdings auch dringend nötig, wobei man selbst bei zwei Siegen in den beiden abschließenden Kämpfen auf Schützenhilfe von Freising gegen München-Ost angewiesen ist – soll am Ende der Saison für den TVT der 2. Tabellenplatz zu Buche stehen.
Nachwuchsringer verlieren gegen Berchtesgaden
Im Vorkampf stellten sich die Nachwuchsringer in der Grenzlandliga dem favorisierten TSV Berchtesgaden. Lange Zeit sah es so aus, als könnten den jungen Traunsteinern eine Überraschung gelingen, nachdem man schnell mit 8:0 in Führung gegangen war. Dann setzte sich die größere Erfahrung der Berchtesgadener durch, die wie die Gastgeber in den grippegeschüttelten Zeiten nur neun Ringer auf die Matte brachten. Am Ende ging es beim 12:28 doch deutlicher für die Gäste aus. Der auf dem achten Tabellenplatz liegende TVT konnte mit Kevin Rube (29 kg, Griechisch-römisch), Artur Lukyanets (35 kg, G) und kampflos Tommy Dik (85 kg, F) drei Siege einfahren – zu wenig um am Ende den Gesamtsieg zu sichern.
Ergebnisse
Landesliga Süd
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ESV München-Ost 20:33 |
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– |
SVS Hallbergmoos II 24:24 |
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– |
SpVgg Freising Samstag 12:31 |
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Tabelle
1 |
10 |
10 |
0 |
0 |
328 |
: |
121 |
20 |
: |
0 |
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2 |
10 |
6 |
1 |
3 |
277 |
: |
216 |
13 |
: |
7 |
|
3 |
10 |
6 |
0 |
4 |
264 |
: |
216 |
12 |
: |
8 |
|
4 |
11 |
5 |
0 |
6 |
247 |
: |
291 |
10 |
: |
12 |
|
5 |
10 |
4 |
1 |
5 |
203 |
: |
306 |
9 |
: |
11 |
|
6 |
11 |
2 |
1 |
8 |
233 |
: |
279 |
5 |
: |
17 |
|
7 |
10 |
1 |
1 |
8 |
187 |
: |
310 |
3 |
: |
17 |
Grenzlandliga
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S – TSV Berchtesgaden 12:28 |
Bildtext:
Sein Wurf aus dem Lehrbuch wurde nicht belohnt: Andreas Dik (rotes Trikot).