Viele Ausfälle verhindern Heimsieg – TVT-Ringer unterliegen Mietraching

      Kommentare deaktiviert für Viele Ausfälle verhindern Heimsieg – TVT-Ringer unterliegen Mietraching

Viele Ausfälle verhindern Heimsieg
Traunsteiner Ringer unterliegen Mietraching –  Nachwuchs besiegt Reichenhall

Traunstein (awi). Die dunklen Wolken zeichneten sich schon unter der Woche für die Traunsteiner Ringer ab. Mit Alex Patalaschko, Eduard Tatatrinov und Yoan Dimitrov fehlten drei Ringer, deren Siege fest eingeplant waren. Chefcoach Petar Stefanov musste umstellen und trotz aufopferungsvollen Kampfes der TVT-Ringer wollte es an diesem Samstag Abend gegen das Tabellenschlusslicht SV Mietraching nicht so recht klappen. Am Ende der zehn Gewichtsklassen, von denen der TVT nur drei für sich entscheiden konnte, stand vor 200 Zuschauern in der Ludwig-Thoma-Halle eine 12:18 Niederlage angeschrieben.

Die Kämpfe im Einzelnen:

57 kg ( Griechisch-römisch): Die ersten Punkte gingen gleich an den TVT: Nachwuchsringer Maximilian Bach konnte sich einen kampflosen Sieg beim Mattenleiter abholen. 4:0
130 kg (Freistil): Gökhan Tetik setzte alles darauf, seinen Vorrundensieg in Mietraching zu wiederholen. Gegen den zehn Kilogramm schwereren Markus Lederer war er der aktivere Ringer, TVT-Betreuer Engelbert Gruber monierte ergebnislos eine vom Kampfrichter Helmut Rösner aus Schonungen nicht gegebene 2er Wertung für die zweite Beinschraube im Bodenkampf. Am Ende der sechs Minuten Kampfzeit hatte der Gästeringer bei Punktegleichstand die Nase vorne. 4:1
61 kg (F): Ben Wittenzellner hatte mit dem vierfachen Weltmeisterschaftsteilnehmer Rajmund Farkas eine unlösbare Aufgabe vorgesetzt bekommen. Der Ungar bestimmte das Geschehen auf der Matte und schulterte den Traunsteiner in der ersten Runde mit einer Zange. 4:5
98 kg (G): Yoan Dimitrov stand aufgrund seiner Teilnahme bei den U23 Weltmeisterschaften, die für ihn ohne erhofften Medaillengewinn endeten, nicht zur Verfügung. Da auch Alex Patalaschko erkrankt war, rutschte Saifullah Rahmani ins Team und hatte mit Thomas Weber kein einfaches Los. In Führung liegend fiel er nach gut einer Minute in einen Kopfzug aus dem es kein Entrinnen mehr gab. 4:9
66 kg (G): Jugendringer Andreas Dik stellte sich Simon Scholler, der sich als der aktivere Ringer zeigte. TVT-Betreuer Engelbert Gruber monierte zurecht das mehrfache Hinausschieben mit tiefer Kopfhaltung, die aber nicht geahndet wurde. Die Niederlage Dik’s mit technischer Unterlegenheit (15 Punkte Differenz) war die logische Folge. 4:13
86 kg (F): Luca Zeiser musste innerhalb eineinhalb Tage knapp drei Kilogramm zunehmen um das geforderte Mindestgewicht zu bringen – eine Maßnahme, die bei den Ringern noch mehr gefürchtet ist, als das gewohnte „abkochen“. Das Gewicht gebracht, stand er SVM-Ringer Markus Schmidt gegenüber, der eine ähnliche hochgewachsene physisch kräftige Statur hatte. Der Hallabrucker konnte seine feine Technik nicht so recht einsetzen und verlor in dem ergebnisarmen Kampf inklusive einer später im Krankenhaus versorgten Platzwunde am Kinn knapp, nachdem sein Siegpunkt rund zwei Sekunden außerhalb der offiziellen Wettkampfzeit fiel. 4:14
71 kg (F):  Gegen den Mietrachinger Mattenfuchs Markus Ertl war Mahsun Ersayin der tonangebende Ringer, der von Anfang an Druck machte. Dennoch konnte er keinen zählbaren Vorsprung herausarbeiten. Am Ende siegte der Gästeringer mit seiner ganzen Routine – der Kampf war endgültig verloren. 4:16
80 kg (G): Artur Tatarinov rutschte eine Gewichtsklasse nach oben, hatte dabei auch einen Gewichtsnachteil von fünf Kilogramm gegen Patrick Feilmeier zu verkraften. Wie schon in der Vorrunde beherrschte er seinen Kontrahenten klar. Mattenleiter Rösner schickte den SVM-Ringer zurecht in die Bodenlage, Tatarinov machte mit mehreren Durchdrehern Wertung um Wertung und machte nach gut vier Minuten beim Stand von 16:1 den Sack mit technischer Überlegenheit zu. 8:16
75 kg (G): Plamen Petrov war wie gewohnt Chef auf der Matte und tat etwas für die an diesem Abend nicht unbedingt verwöhnten Zuschauer. Verkehrte Ausheber, ein Wurf mit großer Amplitude, der mit der Höchstwertung von fünf Punkten belohnt wurde war so ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Nach knapp zwei Minuten war Schluss, Petrov ging mit 18:1 mit technischer Überlegenheit von der Matte. Sein Kontrahent erkannte die Leistung des Ausnahmekönners sportlich-fair an. 12:16
75 kg (F): Eine ganz harte Nuss war der Ungar Norbert Lukacs zum Schluss für Ilja Vorobev, der mit einem Sieg mit Höchstpunktzahl gegen den mehrfachen Weltmeisterschaftsteilnehmer noch ein Unentschieden hätte retten können. Daraus wurde allerdings nichts, der Ungar sammelte mit schnellen Beinangriffen Punkt für Punkt und siegte mit 7:0 zum 12:18 Gesamtstand.

„Natürlich können wir bei unserem guten Tabellenstand und Punktekonto auch eine Niederlage verkraften, die aber gerade auch zu Hause ärgerlich ist“ betonte Zweiter Abteilungsleiter Engelbert Gruber. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir insbesondere für den nächsten Heimkampf gegen Penzberg in zwei Wochen wieder alle Mann an Bord haben.“

Durch die diversen Ausfälle und Verletzungen rutschten einige Ringer aus der Zweiten in die Oberliga-Mannschaft, weshalb für die Reserve nur mehr vier Ringer zur Verfügung standen. Entsprechend schwer hatte man es gegen die voll aufgestellte zweite Mannschaft der Mietrachinger und verlor mit 22:32. Jeweils zwei Mal erfolgreich waren Yusuf Raiskhel, Tobias Einsiedler und Saber Mansuri.

Nachwuchs besiegt den AC Bad Reichenhall

Einen guten Auftakt in das Kampfwochenende lieferten die Nachwuchsringer in der Grenzlandliga bereits am Freitag: Der TVT siegte gegen die junge Staffel des Traditionsvereins AC Bad Reichenhall. Für die Traunsteiner Mannschaft, die von Plamen Petrov und Mahsun Ersayin betreut wurden, siegten Jonas Perschl, Justin Flemmer, Sabina von Ellerts, Tommy Dik, David Dik, Leopold von Ellerts, Leonard Rube, Georg Rasumny und Maximilian Minchev. Philine von Ellerts steuerte einen Sieg in einem Freundschaftsduell bei. Der TVT bleibt damit im gesicherten Mittelfeld mit begrenzten Chancen auf eine Ergebnisverbesserung auf den 4. Platz.

Text und Bilder: Andreas Wittenzellner