Von der Wettkampfpause in die Trainingspause
TVT-Ringer müssen im November auf das Training verzichten –Abteilungschef Hille: Gesundheit geht vor
Kein leichtes Jahr für den Ringsport, kein leichtes Jahr für die Ringer des TV Traunstein. Nachdem der mehrmonatige Lockdown ab März verbunden mit den sehr restriktiven Auflagen der Landes- und Bundespolitik insbesondere für Kontaktsportarten über Monate den Trainingsbetrieb verhinderte, trafen die TVT-Verantwortlichen im Juli die schwere aber doch letztlich einzig sinnvolle Entscheidung auf den Saisonbetrieb in diesem Jahr zu verzichten. Viele Vereine in Bayern und darüber hinaus kamen – teils auch mit zeitlicher Verzögerung – zu der identischen Überzeugung und sagten ihre Teilnahme an den Mannschaftskämpfen ab. Wenig später zog der Bayerische Ringer-Verband die gesamten bayerischen Ligen für 2020 zurück. Seit vergangenem Wochenende ist auch klar: Auch in der Bundesliga, in der in der dreiteiligen Liga zum Schluss nur noch 11 Vereine am Start waren geht nichts mehr: Die Liga wird vorzeitig abgebrochen, nachdem es zu mehreren Corona-Infektionen bei Aktiven gekommen war.
TVT-Abteilungsleiter Hartmut Hille machte schon Ende Juli klar, dass er das Risiko für den Wettkampfbetrieb ohne nachhaltige Eindämmung von Corona und einem Impfstoff gegen den Virus, für viel zu hoch und unkalkulierbar halte. „Im Dialog mit den Abteilungsverantwortlichen waren wir uns unisono einig, dass das Risiko des Wettkampfbetriebes unter Corona für den TV Traunstein nicht in Frage kommt, so gerne wir unseren Aktiven und Fans attraktive Mattenduelle ermöglicht und geboten hätten. Aber die Gesundheit unserer Ringer, Helfer und Zuschauer geht vor!“ so Hille, der in der Entscheidung die Mannschaft, Cheftrainer Petar Stefanov und die Verantwortlichen des Fördervereins des Traunsteiner Ringsports hinter sich weiß.
Trotz des ausgefallenen Wettkampfbetriebes waren die Ringer im Trainingsbetrieb in den vergangenen Wochen und Monaten aber weiter engagiert, gerade die Nachwuchsringer waren mit Eifer bei der Sache, wie TVT-Chefcoach Petar Stefanov erfreut feststellt: „Die jungen Ringer zeigen sich motiviert und sind trotz der Beschränkungen und Belastungen rund um das Hygienekonzept voll mit dabei.“ Dabei ist Stefanov neben den sportlichen Fortschritten wichtig, dass insbesondere auch die jungen Ringer gerade in den durch Corona so bewegten Zeiten in ihrem Sport Halt und Abwechslung zugleich zu finden. „Das Training ist unglaublich wichtig für sie und ihre persönliche und sportliche Entwicklung. Daneben hoffe ich natürlich auch, dass sie das Erlernte irgendwann auch wieder in Wettkämpfen zeigen können. Eine Lebensschule ist der Ringsport ohnehin – und das ob mit oder ohne Corona.“ Für einige Nachwuchstalente wie Justin Flemmer, Valentino Prelic und Maximilian Minchev war der Lockdown besonders bitter: Standen sie doch direkt vor der Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften, die dem Lockdown zum Opfer fielen.
Nun heißt es nach den Beschlüssen der Bundesregierung und den Teils noch strengeren Beschlüssen im Freistaat für die Traunsteiner Ringer erneut „Pause machen und abwarten“. Sorgt der erneute Lockdown im November nun wieder für die Einstellung des Trainingsbetriebes. „Schade, das wirft uns wieder aus dem Rhythmus und ist natürlich sehr ärgerlich. Aber auch hier gilt: Die Gesundheit geht vor!“ betont Abteilungschef Hartmut Hille. Und so ist die Hoffnung groß bei den Traunsteiner Ringern, dass am 1. Dezember der Trainingsbetrieb im Ringerraum der AKG-Turnhalle wieder aufgenommen werden kann und die Aktiven – gleich ob jung oder alt – wieder ihrer sportlichen Lieblingsbeschäftigung nachgehen können. „Natürlich hoffen wir, dass wir im kommenden Jahr wieder in den Wettkampfbetrieb einsteigen können“ blickt Hille nach vorne. Das würde bedeuten, dass der Landesligameister 2019 TV Traunstein auch im kommenden Jahr in die Landesliga einsteigt und die Nachwuchsringer wieder in der Grenzland-Liga um Punkte und Schultersiege kämpfen.
(awi)